AKTUELLES | Eichenprozessionsspinner – gefährliche Haare einer Raupe

Der Eichenprozessionsspinner kommt hauptsächlich nur an Eichen vor, seltener an anderen Baumarten wie der Hainbuche.
Dabei ist das ausgewachsene Tier, ein grauer unscheinbarer Falter, nicht das Problem, sondern sein Jungstadium als Raupe.
Das Jungtier durchläuft fünf bis sechs Entwicklungsstadien bis es sich verpuppt.
Die Raupen treten im Juni in Gruppen auf und gehen dann auf Nahrungssuche. Sie kriechen dabei hintereinander her.
Älteren Raupen ziehen sich tagsüber in ein Nest zurück.
Ab dem dritten Entwicklungsstadium entwickelt die Raupe am Körper Brennhaare mit einem Nesselgift. Die Brennhaare brechen sehr leicht und werden vom Wind verdriftet. Diese Brennhaare sind für Mensch und größere Tiere ein hygienisches und gesundheitliches Risiko. Beim Hautkontakt lösen sie einen Ausschlag und Juckreiz aus. Deutlich gefährlicher ist das Einatmen der Brennhaare. Hierdurch werden die Mund- und Nasenschleimhaut gereizt. Weiterhin können Sie zu Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen. Einzelne Personen können zu allergischen Schocks neigen.

Die Brennhaare sind sehr lange haltbar und können sich bei mehrjährigen Befall im Baumumfeld anreichern, insbesondere in den alten Nestern und in Gräsern und Sträuchern. Sie sind somit über den akuten Befall eine lang anhaltende Gefahr.

Bekämpfung

Eine Bekämpfung sollte nur im Siedlungsbereich sowie in der Nähe von öffentlichen Plätzen, Kindergärten, Schulen, Parks, Spielplätzen etc. erfolgen.
Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist möglich, sollte aber wegen der negativen Belastung von Nützlingen und anderen Insekten nicht erfolgen.
Vielversprechend und deutlich besser ist die Bekämpfung durch Absammeln und Absaugen.
Weiterhin kann das Bakterium Bacillus thuringiensis großflächig auf den Blättern der befallenen Bäume ausgebracht werden. Hierdurch wird der Eichenprozessionsspinner auf natürliche Weise bekämpft. Die Stoffwechselprodukte des Bakteriums verbinden sich im Darmtrakt der Raupe mit vorkommenden Enzymen zu toxischen Substanzen. Die Raupen stellen so nach  drei bis vier Tagen die Fraßtätigkeit ein.

Eine Bekämpfung sollte immer nur durch Fachpersonal unter Atemschutz und Schutzkleidung erfolgen.

Björn Petersen