AKTUELLES | Sand- und Magerrasen
Manchmal ist es durch die Standortbedingungen und Naturschutzauflagen schwierig einen Standardrasen zu realisieren. In diesem Fall stand auf einer Planungsbaustelle als Untergrund ein reiner Sandboden zur Verfügung und durch die Naturschutzauflagen wurde eine standorttypische naturnahe Begrünung gefordert. Ideale Voraussetzungen für einen Sand- und Magerrasen, da dieser besonders für trockene und nährstoffarme Standorte geeignet ist. In Trockenzeiten muss dieser nicht gewässert werden. Ebenso muss dieser Rasen nicht gedüngt werden. Durch seine Artenvielfalt und dem Bestand aus 50 % Gräsern und 50 % Kräutern und Blumen, fallen einzelne Unkräuter gar nicht auf. Diese Artenvielfalt zeigt sich mit einer Reihe verschiedenster Blüten und Blumen über die ganze Vegetationsperiode hinweg. Der Sand- und Magerrasen ist somit kein typischer Rasen mit 3-5 cm Höhe. Er darf nur 2-3 mal im Jahr gemäht werden, da viele Arten die regelmäßige Mahd nicht vertragen. Zudem entwickelt er sich deutlich langsamer als ein Standardrasen, der bei einer Ansaat die Grasnarbe nach 6-8 Wochen geschlossen hat. Eine geschlossene Grasnarbe ist nach ca. 10 – 12 Monaten zu erwarten. Dafür belohnt der Sand- und Magerrasen den Gartenbesitzer mit wenig Pflegeaufwand, einer abwechselungsreichen Blüte und vielen Besuchern, wie Bienen und Schmetterlinge.

Die gezeigten Bilder sind von einer Baustelle, auf der im April die Saat ausgebracht wurde. Jetzt, Ende September, zeigt sich eine zu 50 – 60 % geschlossene Pflanzendecke. Die Gräser haben sich gut entwickelt. Das Gewöhnliche Leimkraut, die Kornblume und einige Kleearten blühen bereits schon jetzt im ersten Jahr. Die meisten Blumen entwickeln sich erst in diesem Jahr und werden im nächsten Jahr das erste Mal blühen. Auch die ersten Schmetterlinge fühlen sich jetzt, auf dieser später artenreichen Fläche, schon sehr wohl. Sand- und Magerrasenflächen sind eine der artenreichsten Pflanzenbestände, die die Natur in Deutschland zu bieten hat.  
Björn Petersen