Dieses Jahr ist ein Blattlausjahr.
Viele Pflanzen sind davon sehr massiv betroffen. So auch dieser Fenchel.
Wir wollen euch zeigen, dass die Natur auch natürliche Gegenspieler hat und nicht jede Pflanze durch einen Blattlausbefall geschädigt wird.
Was machen Blattläuse? Blattläuse stechen die Pflanze an und saugen einen Teil des Pflanzensaftes ab. Oft sitzen die Blattläuse auf oder unter den Blättern. Fenchel hat keine typischen Blätter. Die Blattläuse sitzen hier an den Stengeln und saugen dort auch den Pflanzensaft ab. Bei einem massiven Befall kann so viel Pflanzensaft abgesaugt werden, dass Pflanzenteile vertrocknen oder unter Nährstoffmangel leiden.
Diesem Fenchel macht der massive Befall keine Probleme. Auch z.B. Zierdiesteln haben mit Blattlausbefall keine Probleme und wachsen uneingeschränkt weiter. Anders sieht es bei Rosen, Gemüse und Stauden aus. Hier kann bei einem massivem Befall z.B. starker Kümmerwuchs und vertrocknet Pflanzenteile auftreten.
Was kann ich gegen Blattläuse tun?
Es gibt verschieden Möglichkeiten Blattläuse zu bekämpfen und das ganz ohne Pflanzenschutzmittel.
Nützlinge fördern
Auf den Bildern sehr ihr, dass der Marienkäfer und seine Larven sich auf dem Fenchel sehr stark vermehrt hat. Nach zwei Wochen waren nahezu alle Blattläuse weg. Der Marienkäfer vermehrt sich aber nur, wenn der übrige Garten herum auch natürlich gestaltet ist und er sich dort auch wohl fühlt. Dann frisst er bis zu 40.000 Blattläuse in seinem Leben.
Auch die Florfliege oder der Ohrwurm (Ohrenkneifer) fressen gerne Blattläuse. Sie können durch umgedrehte Tontöpfe, gefüllt mit Stroh oder Holzwolle gefördert werden. Die Töpfe neben die Pflanzen stellen oder in die Pflanzen rein hängen. Auch ein kleiner Haufen mit Totholz/Zweigen oder Insektenhotels in der Nähe von befallenen Pflanzen hilft.
Mischkulturen
Ein guter Schutz vor Blattläusen ist die Anpflanzung von verschiedenen Pflanzen als Mischkultur. So wir die natürliche Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gestärkt. Bei einem Befall einer Pflanzenart sind nur wenige Pflanzen betroffen. In Monokulturen der gleichen Pflanzenart können gleich alle Pflanzen betroffen sein.
Es hilft auch Lavendel oder Bohnenkraut zwischen pflanzen zu setzen, die tendenziell zum Blattlausbefall neigen. Rosen lassen sich z.B. sehr gut mit Lavendel kombinieren und vor Blattläusen schützen.
Zwiebeln und Knoblauch
Aus Zwiebeln könnt ihr einen Sud kochen. Dieser wird dann auf die befallenen Pflanzen gesprüht. Verwendet hierfür am besten Zwiebeln, die nicht mehr zum kochen geeignet sind, weil sie schon Stellen haben oder sehr weit ausgetrieben sind.
Knoblauch kann bei starkem Befall ebenfalls als Sud auf die befallenen Pflanzen gesprüht werden. Bei geringem Befall genügt es die Knoblauchzehen zu schälen und diese dann direkt neben die Pflanzen zur Hälfte in den Boden zu stecken oder direkt in die Pflanzen zu hängen.
Brennnessel
Die Inhaltsstoffe der Brennnessel sind gegen Blattläuse sehr wirksam. Allerdings bedarf es für die Bekämpfung ca. 2 Wochen Vorbereitungszeit. Zur Herstellung des benötigten Brennnesselsuds müsst ihr die Brennnesseln grob zerkleinern und mit Wasser in einem großen Eimer für ca. 2 Wochen einlegen und ab und zu umrühren. Nach zwei Wochen könnt ihr das Wasser mit der Brause der Gießkanne über die befallenen Pflanzen gießen.
Milch
Zur Bekämpfung Milch mit Wasser im Verhältnis 1:2 mischen und die Blattläuse mit diesem Gemisch besprühen.
Schwarzer Tee
Mit einem starken Schwarzen Tee, den ihr mit zwei Beuteln 15 Minuten lang ziehen lasst, könnt ihr die Blattläuse besprühen
Schnitt
Manchmal hilft es auch die betroffenen Pflanzenteile aus der befallenen Pflanze zu schneiden, um weine weitere Verbreitung zu verhindern. Das ist ideal, wenn nur Triebspitzen befallen sind.
Es muss also nicht immer gleich zu Pflanzenschutzmitteln gegriffen werden. Viele natürliche Hilfsmittel und vorbeugendes Gärtnern hilft oftmals so gut, dass der Befall zumindest deutlich reduziert werden und die Natur sich selbst helfen kann.